Mit seiner Dokumentation „Katar. Warum nur?“ hat der ehemalige Nationalspieler und heutige ARD-Experte, Thomas Hitzlsperger einen Nerv getroffen. Hitzlsperger beschreibt nicht nur, wie die ultramodernen Stadien in Katar für die Weltmeisterschaft 2022 mit der ausbeuterischen Knochenarbeit von Nepalesen und Indern errichtet wurden, er ist sogar nach Nepal gereist, um sich mit Betroffenen zu treffen und über ihre Schicksale zu berichten.
Bildung statt Ausbeutung
Junge Männer aus Südasien verschulden sich bei Schleppern, um in den Emiraten einen Arbeitsvertrag zu bekommen. Sie werden dann unter unmenschlichen Bedingungen auf Baustellen, u.a. zum Bau der Stadien in Katar, eingesetzt. Das Gehalt ist mager und wird häufig nur unvollständig oder gestaffelt ausgezahlt. Viele bezahlen die Entscheidung mit ihrer Gesundheit, im schlimmsten Fall sogar mit ihrem Leben. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Zustände seit vielen Jahren, aber leider nur mit Teilerfolgen.
ARD-Dokumentation vom 14. November 2022
Mangelnde Bildung befördert Migration
Die Ursachen sind leicht erklärt: Gute Bildung ist in Südasien immer noch ein Luxus, Arbeitsplätze für Ungebildete sind dort aber rar. Deswegen sehen viele junge Männer (und auch viele junge Frauen) in der Wanderarbeit die einzige Chance, ihre Familien zu ernähren. Die Transferzahlungen sind den Regierungen willkommen, doch das resultierende menschliche Leid ist groß. Heimweh, Entfremdung, Traumatisierung und Verschuldung prägen die Familien. Und zusätzlich: Durch die Abwanderung der engagierten Jugend wird die Entwicklung der Länder Südasiens strukturell ausgebremst.
Childaid Network: Ursachen an der Wurzel angehen
Childaid Network versucht mit seinen Projekten, die Ursachen der Übel zu bekämpfen. In diesem Kontext heißt das: Junge talentierte Menschen brauchen Alternativen zu den ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen im Ausland. Die Antwort ist: Bildung. Wer zuhause eine gute Grundbildung bekommt und eine berufliche Qualifizierung erwirbt, der findet auch in seiner Heimat leichter gute Arbeit – und kann dann helfen, die eigene Gesellschaft weiterzuentwickeln. Er oder sie haben die Ressourcen, die eigene Familie gut zu versorgen. Engagierte junge Menschen bleiben im Land und helfen dabei, dort eine gute Zukunft aufzubauen.
Unsere Projekte sind wirksam
Allein in Nepal bietet Childaid Network dieses Jahr 35.000 Schülerinnen und Schülern in entlegenen Bergregionen Zugang zu guter Grundbildung. Tausenden jungen Menschen geben wir dort die Möglichkeit, ein Handwerk zu erlernen und fördern zusätzlich die unternehmerische Initiative. Der Schlüssel für den Erfolg sind gute Projektpartner, erprobte Projektkonzepte und ein sehr enger Schulterschluss mit den verantwortlichen Behörden. Unsere Investitionen pro Person sind überschaubar: Zehn Euro pro Jahr reichen uns, um mit Nachhilfe und erprobten Konzepten die Corona-Bildungslücken eines Schülers zu schließen, 100 Euro sind genug, um eine einfache Handwerksausbildung zu finanzieren.
Unsere Bitte
Genießen Sie die Weltmeisterschaftsspiele und freuen Sie sich über die sportlichen Leistungen der Teams. Aber bitte helfen Sie uns gleichzeitig, die ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse, nicht nur im Kontext der WM, zu bekämpfen. Jede Ihrer Spenden hilft!
5 €
kostet die Ausstattung mit zusätzlichem Lernmaterial
10 €
kostet die individuelle Förderung eines Kindes mit Nachhilfekursen
150 €
kostet die Anstellung eines Bildungsmobilisator für ein Jahr
Aktuelles zu unseren Projekten in Nepal
Gesundheitliche Förderung in Ramechhap, Nepal
Das Projekt, das in Partnerschaft mit Green Tara Nepal (GTN) und Childaid Network umgesetzt wird, widmet sich der Verbesserung der Gesundheitssituation in der ländlichen Region Ramechhap, Nepal. GTN ist eine…
Aktiv vor Ort
Sandra Hörbelt, ehrenamtlich im Vorstand von Childaid Network war im März 2024 gemeinsam mit Dr. Stefanie Henkel, Pressereferentin bei Childaid Network, zwei Wochen in Nepal unterwegs, um einen tieferen Einblick…
Hem’s Geschichte
Hem, 17 Jahre alt, lebt in der Dorfgemeinde Umakunda gemeinsam mit ihren Eltern und sieben Schwestern. Derzeit besucht sie gerne und engagiert die 10. Klasse. Als sie mit 15 Jahren…