Die Lebenserwartung in unseren Projektgebieten liegt etwa 20 Jahre unter der in Deutschland. Kinder sterben an vermeidbaren Krankheiten, Menschen leiden unter früh erlittener Mangelernährung. Wer krank oder hungrig ist, kann auch nicht gut lernen. Wir haben uns deswegen entschlossen, unser Projektportfolio um Programme zu ergänzen, die die Gesundheit der Kinder fördern: Durch bessere Hygiene, durch bessere Ernährung und andere präventive Maßnahmen tragen wir dazu bei, dass sich die Kinder besser entwickeln können.
Mangelernährung beeinträchtigt Lernerfolge
In einigen unserer Projektregionen sind zwei Drittel der Kinder mangelernährt. Deutlich wird dies an ihrer geringen Größe, sie sind meist 10 cm kleiner als sie eigentlich sein sollten. Mangelernährung schlägt sich auch in der Konzentrationsfähigkeit nieder. Die Kinder sind meist müde und können Erklärungen im Unterricht kaum folgen. Oftmals werden sie von ihren Eltern erst gar nicht in die Schule geschickt.
![]() | Nur 5% der Einwohner Nepals können die gesetzliche Krankenkasse in Anspruch nehmen. |
![]() | 4,3% beträgt die Kindersterblichkeit noch immer in Indien (in Deutschland 0,4%). |
![]() | 70% der Kinder einer Stichprobe in einer Bergregion Nepals haben Karies. |
* (Quellen: WHO, 2018 und 2019)

Dr. Alischa Ziemendorff
Ärztin für Childaid Network im Projektgebiet
„Durch meine Reise nach Nepal habe ich einen Eindruck von der medizinischen Versorgung im Projektgebiet gewonnen. Nicht nur die teilweise desolaten Strukturen, sondern auch die persönlichen Geschichten haben mich bestürzt. Bildung ist hier essentiell, um eine Verbesserung der Gesundheitssituation zu bewirken.“
Gesundheit – eine Frage des Bildungsniveaus
Die Bedeutung einer abwechslungsreichen Ernährung ist armen Familien vielfach noch nicht bewusst. Zudem ist das Wissen zu Hygienethemen mangelhaft und führt häufig zu einer unsauberen Zubereitung von Mahlzeiten. Besonders betroffen sind Säuglinge, da in der Bergbevölkerung noch immer der Glaube vorherrscht, dass das Stillen mit Muttermilch ein Kind nicht ausreichend versorgt. Ebenso fehlt es an Kenntnissen zur Vermeidung oder Behandlung von Krankheiten.
Nachhaltige Gesundheitsförderung für 40.000 Menschen
Mit unserem Projekt setzen wir dort an, wo Gesundheit größte Auswirkungen hat: bei den Schulkindern, bei jungen Frauen und Müttern sowie bei den Gesundheitsstationen, die die Menschen im bergigen Nepal versorgen. Indirekt profitieren von diesem Projekt 40.000 Menschen in der Region. Unser Partner vor Ort ist Green Tara Nepal.
Die Ausweitung des Projektes konnte nach erfolgreicher Pilotierung der Aktivitäten im Dezember 2020 starten. Vorausgegangen ist eine ausführliche Evaluation des Gesundheitszustandes der Kinder im nördlichen Ramechhap (Nepal). Ein Team deutscher Ärzte hat die Kinder 2019 vor Ort besucht und eingehend untersucht. Besonders in den Bereichen Ernährung und Hygiene wurden erhebliche Missstände festgestellt. Die vorhandenen Gesundheitsstationen sind nur durch mehrstündige Fußmärsche zu erreichen. Das Personal ist häufig unzureichend qualifiziert und die Stationen sind schlecht ausgestattet.
Unser Ziel bis 2022
![]() | 13 Gesundheitsstationen möchten wir besser ausstatten. Helfen Sie mit! |
![]() | 2.500 Frauen und Mütter möchten wir in Müttergruppen betreuen. Helfen Sie mit! |
![]() | 7.500 Schüler*innen möchten wir zu Hygienethemen unterrichten. Helfen Sie mit! |
Lesen Sie unseren Projektbericht
Ergebnisse, Ziele, Perspektivem
Unser Projekt zur Gesundheitsförderung
Mit dem Projekt werden insgesamt 7.500 Schüler*innen in 83 Schulen der Landgemeinden Umakunda und Gokulganga angesprochen. Ziel ist es, ihr Bewusstsein für grundlegende Hygienepraktiken, Mundgesundheit und Menstruationshygiene zu stärken. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit den 2,500 Mitglieder der Müttergruppen zusammen und adressieren oft vernachlässigte Themen wie sichere Mutterschaft, sexuelle Gesundheit, Familienplanung und Kinderernährung. Ein weiteres Standbein des Projektes ist die Schulung der 65 Mitarbeiter der 13 Gesundheitssationen, die die Region versorgen.

Ausstattung von Gesundheitsstationen

Gesundheitstraining in Schulen
