Bildungslücken schließen in Nepal

Noch immer hat Nepal mit erheblichen Herausforderungen im Bildungsbereich zu kämpfen. Zwar konnten in den letzten 20 Jahren Fortschritte verzeichnet werden, das Land hat aber noch immer große Defizite: Nepal hat die höchste Klassenwiederholungsrate in Südasien. Nur die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erfüllen die akademischen Mindeststandards in Nepali und Mathematik. Veraltete Pädagogik, unzureichende Verfügbarkeit von Lehr- und Lernmaterialien und die abgelegene Lage vieler Dörfer sind ein Problem.

Bildungskrise nach Corona

Durch die Pandemie ist das strukturell schwache Bildungssystem in Nepal nun damit konfrontiert, Antworten auf die immens gewachsenen Bildungslücken der Kinder und Jugendlichen zu finden. Die langsam anlaufenden Verbesserungen des Bildungssystems durch den Staat kommen jedoch für viele Kinder, die jetzt zur Schule gehen, zu spät. Sie brauchen zusätzliche Unterstützung, um ihre Bildungslücken zu schließen.

Unser Ziel: Kindern und Jugendlichen helfen, wieder am Unterricht teilnehmen zu können

Zusammen mit einem unserer stärksten Partner, SAHAS Nepal, planen wir daher derzeit ein skalierbares Pilotprojekt in Ramechhap, das einerseits darauf abzielt, die COVID-bedingten Lernlücken der Schülerinnen und Schüler zu schließen und andererseits die Qualität der Bildung in den Projektschulen der Region nachhaltig zu verbessern. Dies soll gelingen, indem die Lehrkräfte von qualifizierten, erfahrenen und gut ausgebildeten Schulmanagern geschult und bei ihrer täglichen Arbeit begleitet werden. Gleichzeitig werden die Dorfgemeinschaften mobilisiert und befähigt, Lerncamps durchzuführen und die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, ihre Lernlücken zu schließen und den verpassten Lernstoff an Wochenenden und in den Schulferien kreativ und spielerisch nachzuholen. Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen erhalten darüber hinaus intensive Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen.

Unsere Erfolgskriterien:

	individuelle Lerndefizite ermitteln
	mit Nachhilfekursen und Lernmaterial fördern
	digitale Lernunterstützung entwickeln und verbreiten
	Eltern und Dorfgemeinschaften mobilisieren

Sie haben 18 Monate Schule verpasst und stehen nun kurz vor den Abschlussprüfungen mit großen Lernlücken – hierbei wollen wir unterstützen.

Projektrahmen und Kennzahlen

Im Mai 2023 startet das zwölfmonatige Pilotprojekte im Distrikt Ramechhap. Zwei Sekundar- sowie zehn Primarschulen mit 80 Lehrkräften werden intensiv begleitet, um die Qualität der Bildung nachhaltig zu verbessern sowie die Lernlücken der 1.000 Schülerinnen und Schülern zu schließen. 1.500 Gemeindemitglieder werden zur Unterstützung des Projektes sowie zur Sicherung der erzielten Projekterfolge mobilisiert und eng in das Projekt eingebunden.

Erfolgsmessung und Skalierung

In allen zwölf Schulen werden zu Beginn und am Ende des Projektes die Lernstände standardisiert erhoben. Dies zeigt zum einen die tatsächlichen Lernlücken zu Beginn sowie die Wirkungen der Projektmaßnahmen zu Projektende. Nach erfolgreicher Pilotierung soll der Projektansatz unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus dem Pilotprojekt angepasst und verbessert sowie anschließend durch die Umsetzung in weiteren benachbarten Regionen skaliert werden. So wollen wir in den nächsten Jahren auch in Nepal nicht nur die Lernlücken von mehreren zehntausenden Kindern schließen, sondern auch die Schulqualität für die kommende Generation nachhaltig verbessert werden.

Wir unterstützen:

	80 Lehrkräfte werden intensiv begleitet und geschult.
	1.000 Schülerinnen und Schüler werden mit dem Programm zur Schließung der Bildungslücken erreicht.
	1.500 Gemeindemitglieder werden mobilisiert und in das Projekt eingebunden.