Das Land schien auf dem Weg in die Demokratie, in den Städten taten sich Investitionen, der Aufbruch war zu spüren. Doch die Unruhen 2018 zeigten, dass Minderheiten vom Staat immer noch unterdrückt werden. Nicht nur die Rohingyas im Süden, auch weite Teile der ländlichen Bevölkerung im Norden leben in bitterer Armut.
Fast jeder 5. Einwohner ist unterernährt
52 Mio Einwohner | |
> 135 Ethnien | |
problematische Menschenrechtslage der Minderheiten | |
19,8% der Menschen sind unterernährt | |
1/3 unter der Armutsgrenze |
Das Land, das fast doppelt so groß wie Deutschland ist, zählt rund 52 Millionen Einwohner, die über 135 verschiedenen Ethnien angehören. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind Buddhisten.
Seit einigen Jahren gehört Myanmar zu den Ländern mit besonders hoher AIDS-Zuwachsrate, ein Problem, das lange vertuscht wurde. Die Lebenserwartung liegt bei rund 66 Jahren. Auch wenn in den letzten Jahren bereits Fortschritte erzielt wurden, ist 2019 immer noch knapp jeder Fünfte Bewohner unterernährt, jeder Dritte lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Im Bereich der Bildung gestalten sich mit der Zeit Fortschritte. Nachdem unter dem Militärregime einige Hochschulen geschlossen wurden und der allgemeine Bildungsgrad rückgängig war, verbessert sich die Situation wieder.
Weiterhin problematisch bleibt allerdings die Menschenrechtslage der Minderheiten. Zwangsumsiedlungen und Vertreibungen gerieten vor allem durch die Situation der Rohingyas 2017/2018 in den Fokus der ausländischen Medien.
Auch aus wirtschaftlicher Sicht hat Myanmar noch Raum für Verbesserungen. Die größte Verbesserung der Situation ergab sich durch die Öffnung für den ausländischen Markt. Weiterhin ein Problem bleibt allerdings die enorme Korruption sowie die immensen Staatsausgaben für Polizei, Geheimdienst und Militär, die fast 50% des Haushalts ausmachen. Mit einem BIP pro Kopf von knapp 6.300$ gehört Myanmar zu den ärmsten Ländern der Welt. Zum Vergleich: Das BIP pro Kopf in Deutschland beträgt knapp 44.500$, das ist mehr als das Siebenfache.
Da eine gute Bildung die Grundlage für mehr Wohlstand ist, hat Childaid Network mit kleineren Projekten in Myanmar begonnen. Dabei wird besonders auf die Zusammenarbeit mit stabilen, verwurzelten Partnern vor Ort gesetzt, um der Komplexität gerecht zu werden.