Während der Pandemie waren mehr als 90 % der Schülerinnen und Schüler bis zu 18 Monate von Schulschließungen betroffen. Weil sie keinen Anschluss mehr an den Unterricht fanden oder in Arbeitsverhältnisse gedrängt wurden, kehrten Millionen Kinder gar nicht mehr in die Schule zurück.
Warum wir schnell handeln mussten
Kinderarbeit, Kinderhandel und Frühverheiratung waren in den Projektgebieten von Childaid Network schon vor Corona eine ernste Gefahr für viele Kinder. Infolge der Pandemie und der wirtschaftlich prekären Situation vieler Familien hatte sich das Problem deutlich verschärft.
Unser Ziel: Kindern und Jugendlichen helfen, wieder am Unterricht teilnehmen zu können
Ziel war es, diesen Kindern eine schnelle Lernunterstützung zu ermöglichen, sodass sie in der Lage sind, dem Lehrplan wieder zu folgen. Dafür wurden fachlich geschulte Bildungsmultiplikatoren und hoch qualifizierte Lehrer eingestellt. Unter ihrer Anleitung motivierten Freiwillige aus den Dörfern die Kinder ihrer Dorfgemeinschaft an den Nachhilfekursen teilzunehmen. Sie wurden durch eine speziell entwickelte und in die jeweiligen lokalen Sprachen übersetzte Lehr-App mit Stundenplänen, Lernvideos und Anschauungsmaterial für die jeweilige Altersgruppe unterstützt. Mit einer weiteren App konnten sie die Lernfortschritte der Kinder dokumentieren und verfolgen – unter strengen Datenschutzregelungen. Das Konzept Bildungslücken schließen haben wir in Nordostindien und in Nepal angewandt.
Das Programm ist ein beiden Ländern abgeschlossen. Lesen Sie im folgenden welchen Erfolg wir gemeinsam mit den Partnern in Indien und Nepal erzielen konnten:
Video zum Projekt:
Unsere Erfolgskriterien:

individuelle Lerndefizite ermitteln

mit Nachhilfekursen und Lernmaterial fördern

digitale Lernunterstützung entwickeln und verbreiten

Eltern und Dorfgemeinschaften mobilisieren
Unser Projekt „Bildungslücken schließen“ in Nordostindien
Bildungsnotstand
18 Monate waren die Schulen in der Pandemie geschlossen. Weil es in unseren Projektgebieten zumeist keinen digitalen Ersatzunterricht gab, fehlte vielen Kindern mehr als ein Bildungsjahr. Mit großzügigen Förderpartnern wollten wir die entstandenen Lücken bei möglichst vielen Kindern schließen. Was ist aus diesem Vorhaben geworden?
Projekt mit Hürden
IUnser bewährter Partner Aide et Action hatte die Herausforderung angenommen, in sieben Distrikten an 1.000 Schulen mehr als 100.000 Schülern und Schülerinnen zu helfen. Studien zeigten, nur 7 % dieser Kinder konnten einen einfachen Text lesen. Und es dauerte länger als geplant, die Vereinbarungen mit den lokalen Behörden zu schließen und notwendige Mitarbeiter zu rekrutieren.
Erfolg mit Freiwilligen
Der Durchbruch gelang, weil unser Partner mehr als 4.000 lokale Freiwillige anleitete, Nachhilfeunterricht zu geben. Nun können mehr als 75 % der Zielgruppe gut lesen. Das gelang mit Budgets von etwa 10 € pro Kind und Jahr. Alle sind stolz auf den Erfolg.
Wie geht es weiter
Dieses Programm ist abgeschlossen, aber die Erfahrungen fließen in unsere Schulqualitätsprogramme ein.

Bhagyashree’s Geschichte
Als sie zwei Jahre alt war, verlor Bhagyashree ihren Vater und kurz darauf auch ihre Mutter. Zunächst lebte das schüchterne Mädchen mit ihrem Bruder bei den Großeltern und wurde später von ihrer Tante adoptiert. Doch auch dort war das …
Unser Großprojekt

330 Bildungsmobilisatoren und 4.000 freiwillige Lehrer, die Kinder in 1.126 Schulen betreuten

43.000 Jugendliche der Oberstufe, die Nachhilfe und Berufsberatung erhielten

fast 100.000 Kinder bis zur Mittelstufe schlossen ihre Lernlücken der Corona-Lockdowns
Interview mit unserem Praxispartner „Aide et Action“
Lesen Sie unsere Projektberichte
Alle aktuellen Projektberichte finden Sie in unserer Infothek
Unser Projekt „Bildungslücken schließen“ in Nepal
Noch immer hat Nepal mit erheblichen Herausforderungen im Bildungsbereich zu kämpfen. Zwar konnten in den letzten 20 Jahren Fortschritte verzeichnet werden, das Land hat aber noch immer große Defizite. Nur die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erfüllen die akademischen Mindeststandards in Nepali und Mathematik.
Bildungskrise nach Corona
Durch die Pandemie ist das strukturell schwache Bildungssystem in Nepal nun damit konfrontiert, Antworten auf die immens gewachsenen Bildungslücken der Kinder und Jugendlichen zu finden. Die langsam anlaufenden Verbesserungen des Bildungssystems durch den Staat kommen jedoch für viele Kinder, die jetzt zur Schule gehen, zu spät. Sie brauchen zusätzliche Unterstützung, um ihre Bildungslücken zu schließen.
Lernlücken schließen und auf Abschlussprüfungen vorbereiten
Zusammen mit einem unserer stärksten Partner, SAHAS Nepal, planen wir daher derzeit ein skalierbares Pilotprojekt in Ramechhap, das einerseits darauf abzielt, die COVID-bedingten Lernlücken der Schülerinnen und Schüler zu schließen und andererseits die Qualität der Bildung in den Projektschulen der Region nachhaltig zu verbessern.
Projektrahmen und Kennzahlen
Im Mai 2023 startet das Pilotprojekte im Distrikt Ramechhap. Zwei Sekundar- sowie zehn Primarschulen mit 80 Lehrkräften werden intensiv begleitet, um die Qualität der Bildung nachhaltig zu verbessern sowie die Lernlücken der 1.000 Schülerinnen und Schülern zu schließen. 1.500 Gemeindemitglieder werden zur Unterstützung des Projektes sowie zur Sicherung der erzielten Projekterfolge mobilisiert und eng in das Projekt eingebunden.

Franziska Thaller
Projektkoordinatorin
„Mit unserem Lernlücken-Projekt in Ramechhap unterstützen wir die Schulen, für alle zugängliche und kindzentrierte Nachhilfe-Angebote zu schaffen, die den Lernverlust durch die langen Schulschließungen ausgleichen und die Schülerinnen und Schüler wieder zum Lernen motivieren. Zudem werden die Lehrkräfte ganzheitlich weitergebildet, um die Bildungsqualität an den Schulen nachhaltig zu stärken. Ein starker Fokus auf der Mobilisierung der Dorfgemeinschaften trägt außerdem dazu bei, dass das Thema Bildung stärker in den Mittelpunkt rückt.“
Wir unterstützen:

80 Lehrkräfte, die intensiv begleitet und geschult werden

1.000 Schülerinnen und Schüler, die mit dem Programm zur Schließung der Bildungslücken erreicht werden

1.500 Gemeindemitglieder, die mobilisiert und in das Projekt eingebunden werden
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