Bereits seit 1947 erlebt die Region wiederholt Ausbrüche massiver Gewalt zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen – vor allem den Santhals, Bodos und Muslime. Andauernde Unruhen und die wachsende Bedrohungslage veranlasste in der Folge viele Menschen, vor allem Santhals, in die Urwälder zu flüchten. Hier leben sie seitdem unter einfachsten Verhältnissen.
In den fast 900 illegalen Siedlungen wachsen zehntausende Kinder auf. Staatliche Schulen gibt es nur vereinzelt. Es herrscht Armut und Hoffnungslosigkeit. Einst von den Briten als Sklavenarbeiter für die Teeernte verschleppt, gehört diese Bevölkerungsgruppe noch immer zu den ärmsten Indiens. Die meisten unter ihnen sind auch heute noch Analphabeten.
Aktuell sieht sich die Region einer weiteren Bedrohungslage gegenüber. Im indischen Bundesstaat Assam wurden 1,9 Millionen Menschen zu „Staatenlosen“ erklärt. Obwohl die meisten unter ihnen seit Generationen in der Region leben, haben sie nun keine Bürgerrechte mehr. Eine weitere Flüchtlingskatastrophe deutet sich an.
Kinder, die in solchen Verhältnissen aufwachsen, sind besonders gefährdet, in die Fänge von Kriminellen zu geraten. Schlepper und Zuhälter kommen in die Dörfer und überreden die wenig gebildeten Eltern, ihnen die Kinder zu verkaufen. Vielfach landen die Kinder schliesslich in der Zwangsarbeit oder Prostitution.
Seit 2007 arbeiten wir daran, die Situation nachhaltig zu verändern. Kinder, die noch nie zur Schule gegangen sind, erhalten in unseren Barfußschulen eine Grundbildung. In unseren Brückenkursen können Kinder vorhandene Bildungslücken schließen, um so den Anschluss an eine staatliche Schule zu bekommen.
Seit 2008 fördert Childaid Network auch das Schulprojekt Amguri bei Kokrajhar. Besonders begabte Schüler aus den Barfußschulen können hier ab der 5. Klasse weiter die Schule besuchen und im angeschlossenen Internat untergebracht werden. Ein Stipendienprogramm ermöglicht befähigten Absolventen aus Amguri, das Abitur abzulegen. In einem Berufsbildungszentrum können die Schulabgänger bis zum erfolgreichen Berufseinstieg begleitet werden.
Für 30 Euro
können wir ein Flüchtlingskind ein Jahr zur Schule schicken.
5.000
weiteren entrechteten Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bildung zu verschaffen
64
Schulen
131
Lehrer
5.424
Schülerinnen und Schüler
In unserem aktuellen Projektbericht können Sie mehr über das Projekt erfahren