Das Virus löste bei den jungen Menschen in Südasien kaum Krankheitssymptome aus. Aber über Nacht verloren Millionen Bauarbeiter, Tagelöhner und Hausangestellte ihre Jobs. Die meisten wanderten zurück in ihre Heimatdörfer – allein in Assam strandeten zwei Millionen Rückkehrer.
Neue Chance
Die Krise offenbart Strukturprobleme: Die Landwirtschaft kann nicht mehr alle ernähren. Der lokale Arbeitsmarkt bietet wenig Chancen für Unqualifizierte. Wir konnten 2020 trotz der Krise unsere innovativen Berufsbildungsangebote weiter ausbauen: durch kleine, flexible, am Bedarf orientierte Ausbildungszentren.
Richtig qualifizieren
Seit 2011 konnten wir in über 20 Berufen mehr als 20.000 junge Menschen qualifizieren. Zunehmend setzen wir auch auf Schulungen in ertragreicher Landwirtschaft sowie die Förderung von Kleinstunternehmen. Die Nachfrage ist deutlich gestiegen, dafür konnten wir neue Programme aufsetzen.
WIR UNTERSTÜTZEN
![]() | jährlich mehrere tausend Auszubildende |
![]() | ca. 10.000 begünstigte Familienmitglieder |
![]() | 20 dezentrale Trainingszentren |
![]() | ein Innovationszentrum |

Anju
Farmerin und Weberin in Assam (Indien)
Anju musste die Sekundarschule in Kamrip, Assam, nach der 8. Klasse verlassen, da ihre Familie in finanzielle Not geriet. Ihre Eltern wollten sie verheiraten. Anju weigerte sich, ließ sich nicht entmutigen und fand einen Ausweg.
Sie gründete eine Selbsthilfegruppe für junge Frauen. Bald wurde sie zu einer Führungspersönlichkeit für die ländliche Jugend und startete eine Hibiskus-Tee-Produktion auf der Grundlage tradierter Anbaumethoden. Diese wurde zum Modellprojekt und zum Vorbild für weitere Agrarprojekte.
Anju ist weiter aktiv im Hibiskus-Anbau, das sichert ihre Existenz. Sie ist stolz darauf, sich und ihre Familie gut ernähren zu können.
Migration und Arbeitslosigkeit entgegenwirken
Mehr als 300 Millionen junge Menschen werden in den nächsten zwei Dekaden in den indischen Arbeitsmarkt einsteigen. Nur 8-9 Prozent davon bringen eine ausreichende Qualifikation für den Berufseinstieg mit. Viele junge Menschen wissen nicht, wohin sie sich wenden können. Da sich Ausbildungszentren zumeist in den Städten befinden, ist bereits die Fahrt dorthin eine hohe finanzielle Hürde, die sie nicht bewältigen können.
Zukunft schaffen
Mit unseren bedarfsorientierten Kursangeboten reduzieren wir die Migration. Unsere mobilen Lehrer gehen in die Dörfer. Dies ist erfolgreich und kostengünstig. Auch zur Bekämpfung der Pandemiefolgen wollen wir diese Projekte in den nächsten Jahren deutlich ausweiten.
Mit flexiblen Programmen, koordiniert durch das neue Innovationszentrum in Jorhat, sollen bis 2026 mindestens 50.000 weitere Jugendliche qualifiziert werden.
WAS WIR SCHON ERREICHT HABEN
- seit 2011 hat Childaid Network rund 2,8 Mio. EUR in Berufsbildung investiert.
- über 20.000 junge Menschen erhielten berufliche Qualifizierung.
- die Voraussetzungen sind geschaffen, um bis 2026 weitere 50.000 Jugendliche zu qualifizieren.
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Ergebnisse, Ziele und Perspektiven.
Aktuelles aus unseren Programmen zur Berufsbildung

Berufsbildung kommt in die Dörfer Ramechhaps
Nepal
An den bergigen Hängen des Himalaya Gebirges erreichen wir die Jugendlichen mit innovativen Ansätzen zur Berufsbildung. Jugendliche zieht es in die Städte auf der Suche nach Arbeit, obwohl viele lieber in der Heimat bleiben möchten. Ausbildungsstätten gibt es häufig nur in den urbanen Zentren und dort sind Unterkunft und Anreise teuer. Mit unseren mobilen Berufsausbildungs-Zentren bringen wir Werkstätten und Ausbilder zu den Menschen.

Gründungsförderung in Meghalaya und Assam
Nordostindien
Unsere Gründungsprogramme und bedarfsorientierten Berufslehrgänge schaffen neue Perspektiven für Millionen Jugendliche in Assam und Meghalaya. Zusammen mit unserem lokalen Partner Aide et Action erreichen wir bis 2023 10.800 Jugendliche und ihre Familien. So können wir einen wichtigen Beitrag zu sozio-ökonomischen Entwicklung einer der ärmsten Regionen der Erde beitragen. Das Projekt wird vom BMZ finanziert.

Zentrum für engagierte junge Unternehmer
Nordostindien
Das Innovation Hub Jorhat ist ein Ort, an dem engagierte junge Menschen Ideen entwickeln können und bei deren Umsetzung unterstützt werden. Zusammen mit unserem lokalen Partner, dem Bosco Institute in Jorhat, haben wir das Zentrum entwickelt und bieten nun jungen Menschen aus den Dörfern eine Plattform für Austausch, Workshops und Training. Der Fokus liegt auf Themen zu „Social Innovation & Entrepreneuship“.